PRESSEMITTEILUNG Unterfranken 02/2012
Das Netzwerk Selbst Aktiv - Behinderte Menschen in der SPD - traf sich am 28.09.2012 in der Geschäftsstelle der SPD Würzburg zu einem ersten Gedankenaustausch. Besprochen wurden die ersten Ziele und Projekte von „Selbst Aktiv“ in Unterfranken. Sibylle Brandt begrüßte die zahlreichen Interessenten aus ganz Unterfranken, die gekommen waren, um sich über „Selbst Aktiv“ zu informieren aber auch persönliche Belange in die Diskussion einzubringen. In den Beiträgen wurde schnell deutlich, dass das Thema Behinderung in unserer Gesellschaft nur unzureichend verankert ist. Auch wenn im Grundgesetz Art. 3 bereits 1994 ergänzt wurde, „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“, ist es bis heute im öffentlichen Leben nur ansatzweise gelungen, Barrierefreiheit zu verwirklichen. Nicht nur in den verschiedenen Bildungseinrichtungen, sondern auch im Berufsleben fehlt eine konsequente Umsetzung des Grundgesetzes. Hier setzt das Netzwerk „Selbst Aktiv“ an. Es bietet Menschen mit Behinderung und deren Familienangehörigen die Möglichkeit, in der SPD selbst politisch mit zuarbeiten und damit eigene Politik zukunftsorientiert hin zu mehr Inklusion und aktiver Teilhabe zu gestalten. Dass Behinderte keine Randgruppe darstellen, zeigt ein Blick in die Auflistung des statistischen Bundesamtes aus diesem Jahr. In Deutschland sind ca. 7,3 Mio Behinderte registriert. Das bedeutet, jeder 11. Mitbürger behindert und auf eine barrierefreie Gestaltung seines Umfeldes angewiesen ist. Hinzu kommen noch diejenigen, die aufgrund einer Behinderung von unter 50 % nicht erfasst werden und keinen Behindertenausweis bekommen. Ein Ziel des Netzwerkes „Selbst Aktiv“ ist es daher, die Gesellschaft aufzuklären und zu sensibilisieren, damit die Belange von Behinderten in Planungen zu öffentlichen wie privaten Vorhaben Berücksichtigung finden. Im Netzwerk sollen Behinderte, aber auch Interessierte oder nur mittelbar Betroffene mitarbeiten. Sie sollen ihre Belange einbringen, damit vor Ort das Bewusstsein für Behinderte steigt und diese rechtzeitig in die Entscheidungsprozesse in den Kommunen einbezogen werden. Einige der Anwesenden haben berichtet, dass auch staatliche Einrichtungen nicht immer umfassend über die Belange von Behinderten informiert sind. Für Unterstützung und Information von Behinderten gibt es keine zentrale Anlaufstelle, die über das gesamte komplexe Feld von Maßnahmen für Behinderte Auskunft geben kann, weil die Zuständigkeiten – abhängig von der Art der Behinderung – weit gestreut und auf verschiedene Ressorts verteilt sind. Abschließend bleibt festzustellen, dass es sich lohnt bei „Selbst Aktiv“ mitzuarbeiten und sich zu engagieren. Oftmals bedeuten schon kleine Schritte und Änderungen Abhilfe hin zu einem barrierefreien Miteinander. Sibylle Brandt und Ilse Hohmeier aus dem SPD-Ortsverein Veitshöchheim, sowie Günter Fries , SPD-Aschaffenburg, arbeiten bestätigt durch die zahlreichen Beiträge des Abends unter dem Leitspruch „Nichts über uns ohne uns“ intensiv an der Schaffung der Strukturen von „Selbst Aktiv“ in Unterfranken. Zunächst aber blicken alle Teilnehmer des Abends mit Spannung nach Nürnberg, wo am 20.10.2012 die Gründungskonferenz der Arbeitsgemeinschaft „Selbst Aktiv“ in Bayern stattfindet.