Barrierefrei Leben und Wohnen ist für Menschen mit Behinderung und Senioren in unserem Land immer noch ehe eine Ausnahme. Um hier auf den neuesten Stand gebracht zu werden, hatte die AG Selbst Aktiv Bayern die Bundestagsabgeordnete Angelika Graf am 16.7.2013 nach Würzburg eingeladen.
Angelika Graf erläuterte ausführlich die derzeitige Situation auf dem Wohnungsmarkt. Nur etwa ein bis fünf Prozent der Woh-nungen in Deutschland sind bisher als barrierefrei oder mindes¬tens barrierearm einzuschätzen. Bezahlbarer behindertengerechter Wohnraum, der letztendlich allen Menschen zu Gute kommt, ist überall Mangelware. Allein in Würzburg fehlen derzeit über 2500 behindertengerechte Wohnungen.
Es würde sich in diesen Zeiten niedriger Zinssätze anbieten weitere Anreize für den Bau barrierefreier Wohnungen zu schaffen. Nicht nur durch die öffentliche Hand sondern vor allem auch bei privaten Bauherren. Stattdessen hat die Regierung die ehemals vorhandenen Anreize sukzessive und stillschweigend in den letzten Jahren abgeschafft. Oft stehen auch vorhandene Bauvorschriften und die ausgeprägte Bürokratie mit ihren langen Fristen einer schnellen Umsetzung dieser Anforderungen im Weg. Oder die Vorschriften des Denkmalsschutzes hebeln die guten Ansätze in der Umsetzung vieler Vorhaben aus. Fehlende oder überflüssige DIN Normen sind ein anderes Hindernis, mit dem sich die Betroffenen oder Bauträger herumschlagen müssen. Angelika Graf, ehemalige Bundesvorsitzende der AG 60+, wies zudem ausdrücklich darauf hin, dass auch immer mehr Seniorinnen und Senioren barrierefreien bezahlbaren Wohnraum brauchen.
Die UN-BRK ist also auch in diesem Lebensbereich dank der mangelnden Initiative der Regierung weit von der Umsetzung entfernt.