Erfolgreiche erste „eat and meet“ Veranstaltung der AGs Selbst Aktiv in Bayern Am Samstag, den 29. September 2018, trafen sich Mitglieder der Arbeitsgemeinschaften Selbst Aktiv - Menschen mit Behinderungen in der BayernSPD - aus Bayern-Land und Bezirk Unterfranken in Scheinfurt, zu einer „Eat and Meet“ Veranstaltung. Unter dem Motto „Jetzt geht’s um die Wurst“ verteilten die Selbst Aktiven Nürnbergerle im Brötchen und diskutierten eifrig mit den vielen interessierten Standbesuchern, über die vor sechs Jahren fest versprochene vom damaligen bayrischen Ministerpräsident Horst Seehofer und CSU, die umfassende und noch immer nicht umgesetzte Barrierefreiheit im Freistaat.
Wie groß das Bedürfnis nach Barrierefreiheit ist, zeigten die vielen persönlichen Geschichten, Kritiken und Anregungen, die den Mitgliedern der AG Selbst Aktiv von den Besuchern mit auf den Weg gegeben wurden. Besondere Aufmerksamkeit erhielt dabei „Margit“, die als stille Botschafterin die Aktion begleitete. Margit, ein Skelett im Rollstuhl, das mit seinem Statement „Ich warte noch immer auf die versprochene Barrierefreiheit“ für Aufsehen sorgte. Viele Menschen, behindert und nicht behindert, solidarisierten sich spontan mit dieser Aussage. Tatsächlich ist die fehelende Barrierefreiheit in Bayern für viele Menschen ein großes Problem: In vielen Kirchen, Kitas, Schulen, Universitäten, Arbeitsplätze, in Gesundheitswesen und Pflege, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in öffentlichen Räumen, Wahllokale und Gebäuden wie Kinos, Theater, Sportanlagen, Behörden, Restaurants und Gaststätten usw. ist eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für Menschen mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen immer noch nicht möglich. Dasselbe gilt auch für viele ältere Menschen oder Familien.
„Es ist nicht nur die Mobilität, sondern es sind alle unsere Sinne: Sehen, Hören, Fühlen und Sprechen, die uns die Freude am Leben geben. Menschen, die durch das Fehlen dieser Sinne oder durch fehlende Mobilität, durch Krankheiten oder andere Behinderungen diese nicht erleben können, weil die Umwelt sie mit Barrieren konfrontiert, fühlen sich diskriminiert. Jede Diskriminierung ist ein Schlag ins Gesicht und fühlt sich jedes Mal grausamer an“, so Cristina Lange, die Vorsitzende der AG Selbst Aktiv Unterfranken. Sibylle Brandt, Landesvorsitzende der AG Selbst Aktiv Bayern, fordert „Menschen mit Behinderungen werden in Deutschland auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen immer noch erheblich diskriminiert und damit in ihren Grundrechten verletzt. Die Grundwerte unserer Gesellschaft - Menschenwürde, Wertschätzung, Respekt, Akzeptanz, Toleranz und Selbstbestimmung – müssen unbedingt in einer schnelleren und ehrlicheren Umsetzung der Inklusion, also der barrierefreien und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft für Menschen mit Behinderungen ihren Ausdruck finden. Die bisherigen Bemühungen der Staatsregierung waren nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Man gewinnt den Eindruck, dass deren Engagement zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, also zur Inklusion eher rückläufig sind.“